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In einer Blogdiskussion über die Ausbeutung der durch Konzerne & die kulturell-mediale Bewegung des Fossilismus fiel gerade dieser heftige Satz:

"Der lässt sich tatsächlich als eine Form von Suchtverhalten deuten, die durch den Einfluss von Konzernmedien verlängert wird."

Wie siehst Du das?

@BlumeEvolution Ich störe mich etwas an dem Begriff „Sucht“. Wir brauchen Energie zum Leben. Fossile Quellen waren lange Zeit eine bequeme und billige Lösung. Dass es vielen schwerfällt, sich davon zu lösen, hat in meinen Augen viel mehr mit Gewohnheit und Realitätsverweigerung zur tun. Die Konzernmedien liefern in erster Linie, was sich gut verkauft. Deshalb läuft die Maschinerie noch.

@cgudrian @BlumeEvolution
Ein ausufernder Gebrauch des Begriffes "Sucht " hat seine kritischen Seiten, insofern die Sicht auf harte Suchterkrankungen und die Unterstützung der daran Leidenden verwässert wird.

Dennoch sind wir alle von einem Suchtverhalten bedroht, wenn Gewohnheiten beibehalten werden, weil durch diese Endorphine frei gesetzt werden, die uns dermaßen beeinflussen, dass wir unser Vernunft zum Trotz, schwer von lassen können.
Beispiele können banal wirken: Zucker, Spiele ...

Michael Blume

@Nowhereman @cgudrian

Ja, entlang des sog. in der ringe ich auch noch damit, wie eng oder weit wir den Begriff der fassen sollten. Ab wann werden schädliche Gewohnheiten zur Sucht? Und kommt es nur darauf an, ob sich Menschen selbst gefährden, oder auch andere? Es ist eine m.E. auch philosophisch wichtige Diskussion, die u.a. von der Schweizer Philosophin Jeanne geführt wurde. scilogs.spektrum.de/natur-des-

Natur des Glaubens · Dialog über Drogenpolitik. Jeanne Hersch und der Vier-Säulen-Würfel der SchweizDr. Michael Blume hält die Argumente der Schweizer Philosophin Jeanne Hersch und die Schweizer Anti-Drogenpolitik insgesamt für überzeugend.

@BlumeEvolution @Nowhereman Abhängigkeit und Gewohnheit alleine machen noch keine Sucht. Sind wir süchtig nach Sauerstoff und Wasser? Nach Toilettenpapier? Wohl kaum. Und kaum jemand, der ein Auto mit Verbrennungsmotor fährt, ist süchtig danach, Erdöl zu verbrennen. Bestimmt würden viele liebend gerne auf ein Elektrofahrzeug umsteigen, wenn es für sie finanzierbar wäre. Oder direkt den ÖPNV benutzen, wenn er wieder 9 Euro kostete.

@cgudrian @BlumeEvolution

Wenn Du aus Vernunftsgründen mit einer Gewohnheit aufhören willst, aber feststellst, dass es dir nicht gelingt.
Wenn physiologisch festgestellt werden kann, dass die Gewohnheit Endorphine (Glücksgefühle) produziert, die es dir erschweren, dein Vorhaben umzusetzen, dann sehe ein deutliches Suchtkriterium als erfüllt an.
Ich meine, dass dies schon gut untersucht und belegt wurde.
(Nicht bei Dir 😉, ich versuche es nur einbeziehend zu formulieren)

@cgudrian @BlumeEvolution
"Und kaum jemand, der ein Auto mit Verbrennungsmotor fährt, ist süchtig danach, Erdöl zu verbrennen."
Dem stehen anekdotisch hervorgebrachte Beispiele entgegen, dass angeblich viele einen starken emotionalen Bezug zum Motoengeräusch und Geruch haben.
Ich kenne da sogar einige persönlich, die zwar 90% des Alltags mit Fahrrad und Öffis bestreiten, aber wenn PKW, dann lieber wie gewohnt. Dabei fallen nur relativierende emotionale Begründungen.

@Nowhereman @cgudrian @BlumeEvolution

Auch die irrationalen, aggressiven Reaktionen, die übersteigerten Untergangsszenarien (, kalte , , wirtschaftlicher Zusammenbruch) bei einen Ausstieg aus u und die ganzen , die Menschen damit verbinden sich davon zu lösen, sprechen für zumindest ein kollektives, suchthaftes Verhalten.

@angeldruckt @Nowhereman @BlumeEvolution Wir sollten auch berücksichtigen, dass viele ein handfestes wirtschaftliches Interesse an der Beibehaltung des Status Quo haben und keine Hemmungen haben, sich unlauterer Mittel zu bedienen, Zweifel an der Möglichkeit oder gar Notwendigkeit einer Energiewende zu säen.

@BlumeEvolution @cgudrian
Man darf keine der Suchtvarianten aus den Augen verlieren.
Eine "niedliche" Zuckersucht kann, muss aber nicht, wörtlich schwerwiegende persönliche Folgen haben. Hat aber gesichert negative gesamtgesellschaftliche Folgen.

Dieser Kontext ist allerdings nicht frei von Kontroversen, so dass der Sucht-Begriff immer vorsichtig zu nutzen ist.

Hängt vom Rahmen des Gebrauches ab.